Zahl der Spielsüchtigen steigt konstant

Die Zahl der Spielsüchtigen, bzw. jener Personen, die Gefahr laufen, spielsüchtig zu werden, steigt konstant an. Das zeigen regelmäßige Studien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf. Hochrechnungen von statistisch aussagekräftigen Umfragen für 2016 sprechen von rund 650.000 betroffenen Personen. Zum Vergleich: 2014 waren es noch knapp 400.000 deutsche Bürger, die von der Spielsucht betroffen oder gefährdet waren. Besonders auffällig ist der hohe Prozentsatz der Personen, von denen klar angegeben wird, dass sie Spielautomaten süchtig sind (fast 50 %). Zugleich sinkt allerdings die Zahl der „echten“ Spielautomaten. Zurückzuführen ist dieses doch sehr eigenartig anmutende Verhältnis auf den massiven Anstieg der Online-Casinos und dem unglaublich großen Spielautomaten Angebot, dass diese offerieren.

Zahl der Spielsüchtigen hat sich kaum verändert

Zwar wird in Deutschland weniger gezockt, aber dennoch hat sich die Zahl der Spielsüchtigen kaum verändert. Das geht aus einer regelmäßigen Studie der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) hervor. Die Untersuchung, die seit 2016 zum fünften Mal seit 2007 erschien, untersucht 23 Arten des Glücksspiels, angefangen von den Rubbellosen bis hin zu den Automatenspielen.

Für die Studie wurden 11.500 Menschen im Alter zwischen 16 und 70 befragt, wobei es zu einer positiven Nachricht kam. 2015 sank der Anteil derer, die in den letzten 12 Monaten mindestens einmal gespielt haben auf 37,3 %. 2013 waren das noch mehr als 40 % und 2007 sogar 55 %. Erstmalig seit der ersten Studie wurde auch weniger an den Geldspielautomaten gespielt. Hier sank der Anteil der Spieler zwischen 2013 und 2015 auf 2,6 % (3,7 %). Diese Zahlen werden von den BZgA-Experten unter anderem auf die Bemühungen der Kommunen zurück, die Spielhallen zurückzudrängen.

Junge Männer spielen mehr

Nach wie vor sind die jungen Männer besonders anfällig für Glücksspiele. Vonseiten der BZgA heißt es, dass das Glücksspielverhalten der jungen Männer weiterhin Anlass zur Sorge in Deutschland gibt. Beispielsweise nahm bei den 18- bis 20-Jährigen die Teilnahme an illegalen online Sportwetten oder den landbasierten Wett-Shops sprunghaft zu. 2013 lag der Anteil bei nur 5,7 %, so waren es 2015 bereits 12.8 %. Der Anteil bei den jungen Männern mit Migrationshintergrund beträgt der Anteil sogar erschreckende 19 %.

Aus dem Freizeitvergnügen kann schnell eine Sucht werden

Bei Männern jedes Alters zeigt sich nach wie vor, dass aus dem harmlos erscheinenden Freizeitvergnügen sehr schnell eine Sucht werden kann. Von den Experten wird hier zwischen dem problematischen und dem krankhaften Glücksspielverhalten unterschieden. Der Gesamtanteil der betroffenen Personen ist bei den Männern fünfmal zu so hoch wie bei den Frauen – wobei der Anteil der weiblichen Spieler die von der Sucht betroffen oder gefährdet sind, gleich null ist.

Hochgerechnet liegt die Zahl der problematischen und krankhaften Spieler der Studie zufolge bei bis zu 650.000 Menschen. Praktisch hat sich diese Zahl seit der letzten Befragung nicht verändert. Fast 50 % der Spieler sind abhängig von den Geldspielautomaten und zu eine besonders gefährdete Gruppe sind die jungen Männer bis 25 Jahr mit einem niedrigen Bildungsstatus und Migrationshintergrund.

Präventive Maßnahmen gegen die Spielsucht

Das Ziel der deutschen Regelungen, Gesetze und Regulierungen in Deutschland ist es, vor allem Kinder und Jugendliche vor der Spielsucht zu schützen. Aber trotz des Vorhabens, sind auch immer mehr Jugendliche von der Spielsucht betroffen und die Statistiken zeigen auf, dass es auch den jungen Spielern immer einfacher gemacht wird, Zugang zu den Glücksspielen zu erhalten. Aber nicht nur der Staat hat sich zum Ziel gemacht die Spielsucht zu bekämpfen, sondern auch die Online-Anbieter.

Denn die seriösen Online-Casino-Betreiber und –Sportwetten-Anbieter, die mit einer entsprechend werthaltigen EU-Lizenz ihre Angebote offerieren ergreifen Präventivmaßnahmen, um die Spielsucht bekämpfen zu können. Diese Anbieter fürchten sich nicht davor, auch die Kehrseite des Glücksspiels anzusprechen. Sie gehen sehr offen mit dem Thema Spielsucht um und bieten ihren Kunden Hilfe und Informationen. Einige arbeiten sogar mit den Profis der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zusammen. Die Betreiber legen keinen Wert auf Spieler, die ein Spiel-Problem aufweisen und von den seriösen Anbietern werden diese auch ganz klar von der Registrierung ausgeschlossen.

Ein weiterer Schritt gegen eine mögliche Spielsucht der Betreiber ist die Möglichkeit, dass der Spieler sich Limits setzt (Einzahlungs-, Einsatz- oder Verlustlimit) und sich bei den geringsten Anzeichen einer Spielsucht selbst vom Spielbetrieb ausschließen kann.

Die Umsätze auf dem deutschen Glücksspielmarkt sind weiterhin hoch

Trotz allem ist das schiere finanzielle Ausmaß des Glücksspiels erschreckend. Allein in Deutschland wurde von der Glücksspiel-Branche 2013 ein Umsatz von 33,4 Milliarden Euro erwirtschaftet – sofern nur das legale Spielangebot einbezogen wird. Das bedeutet, dass die Anbieter ein Umsatzplus von 0,9 % zum Vorjahr (2012) erzielten. Verbucht wurden die meisten Einnahmen durch die gewerblichen Geldspielautomaten, wo der Gesamteinsatz 19,1 Milliarden Euro betrug. Das war zwar geringfügig weniger als 2012, aber stellt dennoch das größte Tortenstück des Glücksspielmarktes dar: 57 %. Durch die aktuellste Studie wird auch aufgezeigt, woher dieses Geld stammt. Von jedem siebten Befragten wird angegeben, dass er bis zu 10 Euro monatlich für das Glücksspiel ausgibt und mehr als 13 % 10 bis 50 Euro. Von 4 % werden sogar monatlich zwischen 50 und 100 Euro verzockt und von 5 % sogar mehr als 100 Euro. Als Hauptgrund für das Spiel wurde bei der Befragung der erhoffte Geldgewinn angegeben: Davon lassen sich knapp 70 % locken.

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